Knapp vier Wochen nach dem erfolgreichen Start der Patenmädchen-Kampagne entdeckte der malische Künstler Bafing Kul (Appolo Reggae) zufällig die WebSeite im Internet. Das Ziel und die Forderungen begeisterten ihn so sehr, dass er beschloss, die Kampagne zu unterstützen. Der Sänger kennt das Problem der Genitalverstümmelung aus seinem Heimatland Mali: “Das ist eine der schlimmsten Formen von Gewalt, die Frauen und Mädchen angetan wird”; bereits 1998 veröffentlichte er in Mali den Song “Demystification”, der sich gegen die Verstümmelungen richtet und die Islamisten so sehr gegen sich aufbrachte, dass er 2002 nach Paris floh. 2004 stellte er der öffentlichkeit seinen zweiten Song gegen die Verstümmelungen vor “Exciser c’est pas bon”, der sich auch auf seinem neuen Album “Yelen-la Lumière – the Light” wiederfindet, u.a. in der englischen Version “Litte girls from Africa”. Heute sagt Bafing zornig: “Es ist genug geredet worden, höchste Zeit, endlich zu handeln.” Für die Rechte von Mädchen und Frauen setzt er sich auch außerhalb der Musik ein, sprach sich z.B. im Frühjahr ’09 im Europaparlament in Brüssel für den Schutz von Mädchen vor Genitalverstümmelung aus.
Im Jahr 2006 dokumentierte er während seiner Reise nach Mali die Einstellung der Menschen “von der Straße” zu der Verstümmelungspraxis. “Es hat sich nichts geändert. Die Mädchen werden weiterhin verstümmelt und die Regierung unternimmt nichts”.
Am 16. Januar 2010 wird Bafing Kul das neue Jahr mit einem Konzert in der Scène Bastille in Paris einläuten, gemeisam mit anderen KünstlerInnen – und mit Songs wie “Little girl from Africa” daran erinnern, dass der Kampf für ein Ende der Genitalverstümmelungen und den Schutz der Mädchen weitergehen muss.